TOxAR

Unmengen an Munitionsaltlasten / unexploded ordnance (UXO) aus den beiden Weltkriegen, davon 220.000 Tonnen chemische Kampfmittel – so aktuelle Schätzungen - liegen am Grund der deutschen Nord- und Ostsee1. Deren vorwiegend aus Metall bestehende Hüllen sind über die Jahrzehnte im Salzwasser immer mehr korrodiert. Dadurch sind sie nicht nur schwer händelbar, sondern gefährliche Substanzen gelangen zunehmend ungehindert in die Wassersäule und den Meeresboden. Dabei stellen konventionelle und chemische Kampfstoffe gleichermaßen eine Gefahr für die Umwelt und den Menschen dar.


In dem Projekt „TOxAR – Toxic Alarm with AR-Assistance under water“ (Laufzeit 03/21 – 08/23) entwickelt ein interdisziplinäres Konsortium aus Industrie und Forschung (mehr Infos zu Partnern bitte s.u.) ein Arbeitsschutzsystem für Unterwasserarbeiten, das während eines Einsatzes in-situ und teils in Echtzeit kontinuierlich Messungen und Analysen schädlicher Substanzen vornimmt und die betreffenden Personen warnt, sollte die Gefahr einer chemischen Belastung bestehen. Dazu werden drei unterschiedliche Sensoren entwickelt:

a) Ein zellbasierter Biosensor für die Detektion von arsenhaltigen Kampfstoffen,

b) ein mikrofluidischer TNT-Sensor für Taucher und ROV/AUV für Echtzeitdetektion von TNT im Wasser und

c) ein Beprobungs- und Sensorsystem für die Detektion von Senfgas und Chlorbenzol im Sediment.

Mobile Lanzen und Plaketten dienen als Geräteträger und werden vor einem Arbeitseinsatz unter Wasser in den Boden eingebracht, um ein Sensor-, wie auch Kommunikations- und Positionierungsnetz aufzuspannen und sind nach Arbeitsende auch schnell wieder zu demobilisieren. Mit einem unterstützenden Augmented-Reality (AR)-Alarmsystem in der Taucherbrille sollen der Arbeiter und die Crew in Echtzeit vor Schadstoffbelastungen gewarnt werden, um im Ernstfall körperbezogene Messungen zu erhalten, die helfen können, die beste Art der Arbeitsschutzmaßnahme auszuwählen.

Projektpartner

  • Hochschule für Angewandte Wissenschaften HAW Hamburg – Fakultät Life Science
  • Hochschule für Angewandte Wissenschaften HAW Hamburg – Department Maschinenbau und Produktion
  • Institut für Nanophotonik IFNANO e.V.
  • Miprolab - Gesellschaft für Mikrobiologische Diagnostik mbH
  • EvoLogics GmbH
  • MacArtney Germany GmbH
  • Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD Rostock

Assoziierte Partner

  • Baltic Taucherei- und Bergungsbetrieb Rostock GmbH
  • HCG Hazard Control GmbH
  • Nationales Informationszentrum Chemische Kampfmittel e.V.